Audi unter Manipulationsverdacht bei Benzin-Motoren.
SWR-Berichten zufolge sind bei einem Audi Q5 mit TFSI Benzin-Motor und Euro 6 Abgasnorm im Rahmen eines Gutachtens in einem Gerichtsverfahren am Landgericht Offenburg Hinweise für eine illegale Abschalteinrichtung gefunden worden.
Vereinfacht gesagt, erkannte das Fahrzeug, dass es sich für Abgasmessungen auf dem Rollenprüfstand befindet, weil dort das Lenkrad nicht bewegt wird. Es hielt dann die Euro 6 Grenzwerte ein. Wurde das Lenkrad aber bewegt, also eingeschlagen, stieg der Ausstoß an Abgasen weit über die zulässigen Werte. Experten nennen das eine Lenkwinkelerkennung. Diese war auch schon im Rahmen des Dieselabgasskandals bei Dieselfahrzeugen verwendet worden und taucht jetzt auch bei dem Benziner- Fahrzeug auf. Auf der Straße stößt der Wagen dann also ein Vielfaches der Grenzwerte aus.
Betroffen sind Daimler, VW, BMW, Audi und Porsche
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „der Spiegel“ haben sich die Manager der großen deutschen Automarken Daimler, BMW, VW, Audi und Porsche wie schon im Rahmen des Dieselabgasskandals auch bei den Benzinern abgesprochen. Der Einsatz von Partikelfiltern bei Benzin-Motoren sollte verhindert und auch schärfere Abgaswerte vermieden werden.
Selbstanzeige von Porsche: Benzinmotoren beim 911er und Panamera manipuliert
Die Stuttgarter VW Tochter Porsche hat sich selbst beim Kraftfahrt- Bundesamt, der Staatsanwaltschaft Stuttgart und Behörden in den USA angezeigt. Betroffen sind Benziner, etwa der Porsche 911 und Panamera, Baujahr 2008-2013. Hier sollen Porsche Ingenieure nach der Freigabe durch das Kraftfahrt- Bundesamt nachträglich technische Änderungen in der Serienfertigung vorgenommen haben. Durch die nachträglichen Veränderungen haben diese Porsche Fahrzeuge ihre Straßenzulassung verloren. Im Dieselabgasskandal waren bereits Dieselmodelle des Cayenne und Macan wegen Abgasmanipulationen aufgeflogen und vom Kraftfahrtbundesamt zurückgerufen worden.
„Eindeutiger kann es kaum sein, dass Audi und Porsche auch bei Otto-Motoren bei der Einhaltung der Abgaswerte betrogen und ihre Kunden getäuscht und vorsätzlich sittenwidrig geschädigt haben. Auch diese Fahrzeuge haben einen immensen Wertverlust. Am sinnvollsten ist es hier, auf Rückabwicklung zu klagen und den Kaufpreis für das Fahrzeug zurückzuverlangen. So kann man sich wenigstens wirtschaftlich weitgehend schadlos halten.“
Partner Dr. Marco Rogert
Ärgerlich ist das Ganze allemal, haben sich doch viele Dieselfahrer nach dem Dieselskandal entschieden, einen Benziner zu kaufen und zu fahren, um die ganze Misere zu umgehen. Doch da haben sie die Rechnung ohne den Wirt, die Autohersteller gemacht.
Fazit: Das Ende der Fahnenstange im Abgasskandal ist noch lange nicht erreicht!
Das könnte Sie auch interessieren:
Rekordpreise für Diesel- Jetzt erst RECHT Auto rückabwickeln
Der Diesel befindet sich in Deutschland auf einem Rekordhoch und auch Benzin nähert sich einem…
VTDI-Abgasskandal rund um VW, Audi und Porsche
Für viele deutsche Automobilhersteller ist der Diesel-Abgasskandal noch immer allgegenwärtig, so auch für den VW-Konzern…
Audi AG zur Rücknahme eines Porsche Cayenne S verurteilt
Die Audi AG wurde vom OLG Köln zur Rücknahme eines Porsche Cayenne S 4.2l verurteilt….