Volkswagen Eos muss nochmal in die Werkstatt.
Das Kraftfahrtbundesamt hat für ca. 5.800 Eos-Fahrer unter dem Code „23AO“ einen weiteren sog. „Überwachten Rückruf“ angeordnet. Aus der Veröffentlichung des KBA geht hervor, dass die Fahrzeuge der Baujahre 2010 bis 2015 erneut wegen der „Entfernung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bzw. erhöhten Emissionswerten auch nach Durchführung der Aktion 23R7“ zurückgerufen werden und einem Software-Update unterzogen werden müssen.
Der Kodex des KBA kennt 3 Arten von Rückrufen
Es gibt den „Freiwilligen Rückruf“, den „Überwachten Rückruf“ und den „Angeordneten Rückruf.
Ein überwachter Rückruf, die mittlere Rückruf-Stufe, erfolgt, wenn der verantwortliche Wirtschaftsakteur (also der Hersteller) Informationen darüber hat, dass ein Produkt ein ernstes Risiko darstellt und das KBA entsprechend seiner Meldepflicht informiert. Ergibt die interne Sachverhaltsbewertung, dass dieses Risiko besteht, prüft das KBA, ob die vom Hersteller vorgeschlagenen Maßnahmen zur Beseitigung des Risikos ausreichend sind.
Dabei erwartet das KBA „eine maximale Erfüllungsrate“, was bei kennzeichenpflichtigen Fahrzeugen bis zur Betriebsuntersagung führen kann, wenn der Fahrzeughalter der Aufforderung zur Behebung des Mangels in der vorgegebenen Frist nicht nachkommt.
Im Klartext bedeutet das für den jeweiligen Halter, dass er sich diesem Rückruf nicht entziehen kann. Denn es handelt sich bei der Fehlfunktion im VW Eos um einen so schwerwiegenden Fehler am Fahrzeug, dass dieser Rückruf von der Behörde überwacht werden muss.
Fast die gesamte Volkswagen Modellpalette von Rückrufen betroffen
Mit der ursprünglichen Rückrufaktion mit dem Code „23R7“ wurden nicht nur VW Eos, sondern auch 1,6 Millionen andere mit dem Motor EA 189 ausgestatteten Volkswagen-Modelle zurückgerufen.
Die Volkswagen AG betont weiterhin, dass durch das Software-Update die Fahrzeuge sauber seien und die Grenzwerte der Schadstoffklasse Euro 5 einhielten. Dass dies angezweifelt werden darf, zeigt der neue vom KBA überwachte Rückruf mehr als deutlich.
Es bleibt abzuwarten, ob andere Modelle ebenfalls einer Nachbehandlung unterzogen werden müssen.
Schließlich wurde unter den Codes „23R7“, „23Q7“, „23S1“ und „23R6“ fast die gesamte Volkswagen Produktpalette der Baujahre 2008 bis 2015, insgesamt knapp 2,6 Millionen Fahrzeuge, zurückgerufen.
Gutachten haben gezeigt, dass das Update nicht den gewünschten Effekt brachte und Volkswagen sich nur mit einer weiteren Abschaltvorrichtung – dem sog. Thermofenster – behelfen konnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Halter von anderen Modellen aus dem Volkswagen-Konzern ihre Fahrzeuge einem weiteren Software-Update unterziehen lassen müssen ist weiterhin sehr hoch.
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