Auf Nummer sicher gehen und jetzt Klage einreichen.
Der Verdacht, dass Fiat Dieselmotoren vom Typ Multijet im Abgaskontrollsystem manipuliert hat, ist bereits seit 2016 dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und dem Bundesverkehrsministerium bekannt. 2016 intervenierte der Hersteller Knaus Tabbert beim damaligen CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer, weil es Probleme bei der Typengenehmigung seiner Fahrzeuge gab. Der Ducato dient als Basisfahrzeug für die Reise- und Wohnmobilbranche. 2018 kam es in den Medien zu ersten Berichten über die Manipulationen bei Fiat. Richter könnten diese Berichterstattung durchaus als Startschuss für den Beginn der Verjährungsfrist werten. Wenn das so ist, verjähren die berechtigten Ansprüche Ende 2021. Das heißt dass Inhaber von betroffenen Fahrzeugen es nicht mehr auf die lange Bank schieben sollten, sich Rechtsrat bei einem Anwalt einzuholen.
Es gibt bereits zahlreiche Fakten im Fiat Abgasskandal: Im Frühjahr 2016 ließ die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im Zuge des Diesel-Abgasskandals, der zunächst mit VW- Fahrzeugen bekannt geworden war, auch die Abgaswerte von Fahrzeugen anderer Hersteller überprüfen. Der Fiat 500X Euro 6 mit 1777 mg/km Stickoxid übersteigt alle Grenzwerte. Die Euro 6 Norm erlaubt einen Ausstoß von nur 80 mg/km Stickoxid.
Im April 2016 fiel neben dem Fiat 500X auch der Fiat Ducato Euro 5 negativ auf. Das KBA stellte fest, dass das System der Abgasrückführung (AGR) in seiner Wirksamkeit reduziert arbeitet. Das ist letztlich eine Umschreibung für eine unzulässige Abschalteinrichtung. Wenig später informierte die Bosch GmbH das Bundesverkehrsministerium darüber, dass der Autozulieferer an Fiat unzulässige Abschalteinrichtungen geliefert hatte. Bosch war im Zuge der Untersuchungen zum VW-Abgasskandal ins Visier der Ermittler geraten und packte in einem Gespräch im April 2016 beim KBA auch gegen Fiat aus.
2017 begannen Ermittlungen in den USA gegen den Konzern. Die US-Umweltbehörde EPA fand acht Abschalteinrichtungen in Fahrzeugen mit Fiat-Motoren.
Am 22. Juli 2020 kam es durch die Staatsanwaltschaft Frankfurt zu Durchsuchungen von Büroräumen bei Fiat Chrysler in Deutschland, Italien und der Schweiz. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen den Konzern wegen Betrugs.
Schadensersatzanspruch wegen Abgasmanipulation– Fiat Ducato Fahrer jetzt handeln!
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel sind in Deutschland vermutlich 200.000 Fahrzeuge von Fiat und dem italienischen Nutzfahrzeug Hersteller Iveco von Dieselmanipulationen betroffen, darunter insbesondere viele Wohnmobile wie etwa der Fiat Ducato. Betroffen sind insbesondere Wohnmobile mit Multijetmotoren der Abgasnormen Euro 5 und 6 der Baujahre 2014 bis 2019.
Unter Verdacht stehen die Dieselmotoren 1,3 Liter Multijet, 1,3 Liter 16V Multijet, 1,6 Liter Multijet, 1,6 Liter, 2,0 Liter Multijet, 2,0 Liter, 2,2 Liter Multijet II, 2,3 Liter, 2,3 Liter Multijet, 3,0 Liter aus den Jahren 2014 bis 2019.
Die genannten Motoren mit den Abgasnormen Euro 5 und 6 stecken in einer Reihe von Fiat-, Jeep- und Alfa-Romeo-Fahrzeugen vom Kleinwagen bis zum Transporter und zudem auch in Modellen von Iveco.
Der seit 2015 öffentlich gewordene Diesel-Abgasskandal kocht in Deutschland wieder hoch.